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Archive for the ‘Geld’ Category

Es stellt sich ja häufig in dieser Zeit die Frage, was wirklich unter diesem Begriff verstanden werden kann. In dem Artikel wird ein interessantes Buch einer Jungautorin vorgestellt.
Julia Friedrichs – Gestatten: Elite Auf den Spuren der Mächtigen von morgen
Das Interview ist ganz interessant, noch amüsanter bzw. umso impressionanter, wie ich fand, sind die Auszüge aus dem Buch. Unter eins werde ich daher das Interview und unter zwei die Auszüge verlinken.

I.http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,539862,00.html
II.http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,540944,00.html

Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken… 😉

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Nach knapp einer Woche des Wartens versorge ich euch jetzt mit dem letzten Teil meiner Südamerikareise. Und wer nach dem letzten Artikel dachte, das war es jetzt, der wird noch überrascht sein – es kam noch viel “besser”…

Ich kehrte also zunächst nach Arequipa zurück, überlegte dann, ob ich mir gleich ein Ticket nach Nazca kaufen sollte, entschied dann aber doch erst einmal ein paar Sachen abzuklären. So ging ich erst einmal meine Wäsche waschen und machte ein paar Besorgungen. Ich bummelte noch ein bisschen und setzte mich für den Rest des Nachmittags in ein Internetcafé. Während ich dort saß und durchs Netz streifet, vergaß ich die Zeit ein bisschen und als es dann schon kurz nach acht war, musste ich mich sputen. Denn plötzlich war mir mein Wäsche wieder eingefallen und ich sprintete los. Ich kam zum Glück noch rechtzeitig an. Ich lief schnell ins Hostel hinüber packte die Sachen ein und machte mich dann danach auf zum Busterminal – ein Ticket kaufen…
Nicht das erste Mal macht ich dann die Erfahrungen mit den merkwürdigen peruanischen Preisschwankungen…
Schon in Cuzco hatte ich mich über die Differenzierungen gewundert, sie aber letzten Endes als Entwicklung zum nationalen Tourismus gesehen. Doch ich fragte mich an diesem Spätnachmittag nun wirklich, warum ich von Nazca nach Arequipa 50 Soles bezahlt hatte und nun von Arequipa nach Nazca 70 bzw. war dieser Preis von Nachmittag zum Abend auf 75 Soles geklettert. Auf meine Frage, warum es so einen enormen Preisunterschied gab, bekam ich nur die Antwort, weil die Menschen hier eine höhere Qualität haben. Wie schön, dass wir alle gleich sind…

Ich kaufte also das Ticket und setzte mich auf eine Bank. Die Wartezeit – denn einmal mehr hatte der Bus natürlich Verspätung – überbrückte ich mit einem Gespräch. Bis endlich mein Bus eintraf und ich einsteigen konnte, waren fast 2 h vergangen und ich wünschte dem netten Herren noch alles Gute. Im Bus wurde dann der neue Rambo gezeigt, natürlich eine Kopie und natürlich auf Spanisch, daher sank ich nur in meinen bequemen Sitz zurück – ja die Leute hatten wirklich guten Qualitätsanspruch – und schlief fast sofort ein.
Diese Fahrt war für mich die angenehmste Busfahrt die ich je hatte, was vielleicht auch an meinem vorangegangen Schlafdefizit gelegen hatte. Erst kurz vor der Ankunft wachte ich auf…

Nazca ist ja wie erwähnt so ne typische Touristenkleinstadt – ohne die wäre die Stadt tot – und daher gibt es unzählige Straßenhändler und Leute, die dir ihre Hotels andrehen wollen. Da ich aber schon wusste, wo ich unterkommen will, nervte es nur von diesen lästigen Leuten, die einfach nicht nachgeben verfolgt zu werden. So lief ich erst in die ein und dann in die andere Richtung, zum Hauptplatz, um in Ruhe den Morgen zu genießen…

Die vier Tage, die ich in Nazca verbrachte, waren dann auch nur von schönem Wetter geprägt und ich relaxte einfach nur noch. Natürlich trugen dazu auch die netten Menschen bei, die ich im Hostel kennen gelernt hatte. Ich führte unterhaltsame Gespräche und genoss die letzten Tage meiner Reise mit Menschen, die freundlich und einfach nett waren.
Und so war es schon sehr schwer, am letzten Tag seine Koffer zu packen und die Heimreise, bzw. den Weg nach La Paz anzutreten…

Ich hatte mir ein Ticket für den Bus nach Desaguadero gekauft – auch dieser Bus hatte übrigens Verspätung …
Die Fahrt war interessant und sehr lustig, da ich nehmen einer Peruanerin saß, die nach Buenos Aires wollte und um uns herum irgendwelche Macho-Typen, die ständig obszöne Gesten, Bemerkungen machten oder einfach über alles und jeden Witze rissen…

So brachte ich die siebzehn Stunden an die Grenze zu Bolivien auch noch passabel hinter mich und war dann am frühen Nachmittag dort. Ich schnappte mir mein Gepäck und ließ mich von einem kleinen Jungen auf seinem Lastenfahrrad zur Migration fahren…
Die schickten mich dann erst einmal zur Dokumentenkontrolle zur Justizpolizei auf der anderen Straßenseite, von da aus ging ich dann wieder zurück und holte mir den Ausreisestempel. Und dann passierte etwas, was natürlich nicht hätte passieren müssen, aber was natürlich typisch für mein Glück in den letzten Wochen war…

Ich wollte gerade mich auf den Weg auf die bolivianische Seite zur Migration aufmachen als mich ein Polizist anhielt und sagte, dass er mich gerne kontrollieren würde. Ich natürlich gleich mal wieder total aufgeregt, was will der von mir und etc. pp. …
Er erklärte mir irgendwas von wegen Drogen und so und durchsuchte dann meine Sachen. Ich dachte mir gut, ich hab ja nichts dabei und daher geht das schnell vorbei. Na ja leider muss ich mein Hirn wieder total abgeschaltet haben bzw. ich war natürlich mal wieder viel zu vorschnell aufrichtig. Denn als es dann darum ging wie viel Geld ich dabei habe, musste ich meine Brieftasche vorzeigen und natürlich hatte ich das Scheiß Falschgeld noch nicht weggeworfen schließlich hatten mir die Banktypen es auch wieder zurückgegeben. Hätte ich mal am Anfang richtig zugehört, wäre mir aufgefallen, dass sie auch danach suchen…
Ich also in meinem Wahnsinn sage natürlich, weil er sich alles Geld anschaut, dass das falsch ist. Und dann…
Na ja, natürlich haben sie mich dann verunsichert von wegen Investigation und einen Tag dableiben, bla bla – HURENSÖHNE…
Natürlich wollten sie nur mein Geld – wie alle – und als natürlich die obligatorische Frage nach einer Lösung kam, war mir klar, dass ich reingefallen war… Ehrlichkeit hilft eben doch nicht, in Südamerika kannst du eben nicht einmal der Polizei vertrauen…
Wahrscheinlich wäre ich so davon gekommen, hätte ich den Ahnungslosen gespielt. Um weitere 25 € ärmer verließ ich, diesen Folterort und ging zur Migration nach Bolivien…

Ab hier wird es dann endlich wieder etwas ruhiger, betriebsärmer und nicht ganz so von Abzockern und Gesindel überseht…
Ich traf einen Chilenen, der mit mir im Bus gesessen hatte und ging mit ihm zum Taxistand. Für zwei Euro und fünfzig Cent fuhren wir dann nach La Paz. Eine nette Fahrt von knapp anderthalb Stunde durch das andine Hochland Boliviens…
Am Busbahnhof angekommen, versuchte ich meinen Kontakt zu erreichen, aber bekam keinen an die Leitung. Ich kaufte mir ein ticket für Sonntag, den 2. März um 6.00 Morgens, nach Arica, Chile…
Somit hatte ich noch einen halben Tag, um noch das restliche, was ich in La Paz besorgen wollte, einzukaufen. So holte ich mir erst einmal ein Taxi und ließ mich zur altbekannten Adresse bringen. Gerade als ich ankam, lief ich meiner bolivianischen Bekannten über den Weg.
Den frühen Abend verbrachte ich dann im Viertel für Handwerk und die typischen Textilien Boliviens. Ich kaufte noch ein paar Andenken für meine chilenische Gastfamilie und fuhr dann wieder zurück. Den Abend verbrachte ich dann noch in einem Internetcafé. Ich ging ziemlich früh schlafen, um auch ja nicht den Wecker zu überhören. Kurz vor dem Einschlafen dachte ich noch einmal kurz: “Was machst, wenn du den Wecker aus Versehen ausstellst?” …
Es erschien mir so lächerlich, aber es traf natürlich genau das ein. Ich hörte den Wecker machte ihn aus und schlief weiter eine Stunde später nämlich um 5.22 Uhr schreckte ich hoch… In acht Minuten musst am Bahnhof sein!!!
Innerhalb von 2 Minuten zog ich mich an und um 5.30 Uhr war ich auf der Straße. Es dauerte fünf Minuten bis endlich ein Taxi vorbeikam. Der Fahrer hatte es natürlich nicht eilig und ich dachte nur an die Worte der Verkäuferin: Um Punkt 5:30 Uhr am Schalter…
Gegen viertel vor, zehn vor sechs fuhr ich am Busbahnhof vor, gab dem Herrn sein Geld und sprintete in die Halle…
Mein Glück war mir holt und ich war zwar außer Atem, aber nicht der letzte. Die Dame von der Gesellschaft begleitete mich und ein paar andere zum Bus und wir gaben unser Gepäck ab. Es dauerte noch ca. 20 Minuten eh wir uns in Richtung Autobahn aufmachten…
Ich döste ein bisschen in die Morgenstunden und genoss die Aussicht. Natürlich wäre die Busfahrt ohne Panne nicht möglich gewesen, doch ein Glück konnte dieses Mal der Fahrer alles reparieren. So hatte ich Zeit ein bisschen die Natur mit meiner Camera einzufangen. In der Nähe der Grenze machte ich dann noch beeindruckende Aufnahmen von Flamingos und Vulkanen…
Für mich war es kein großes Problem dieses Mal die Grenzkontrollen zu durchgehen, schließlich habe ich ein Visum, doch trotzdem blieben mir die Grenzer nicht als die freundlichsten in Erinnerung, um nicht davon zu sprechen, dass ich glaube, dass nur die ganzen rohen hierher versetzt werden.
Das muss wohl am bolivianisch-chilenischen Verhältnis liegen…

In Arica besorgte ich mir dann das nächste Ticket, was ich bekommen konnte. Die Wartezeit von knapp drei Stunden überbrückte ich mit Lesen, essen und dösen. Von meiner Fahrt von 27 h bis nach Santiago könnte ich euch jetzt in kleinen Details die unglaubliche Landschaft beschreiben, die man rund um die Panamericana-Sur sehen kann, aber ich rate euch nur einmal hierher zu kommen, denn mal abgesehen von allen Schwierigkeiten, war es eine unglaubliche Erfahrung… Allein für diese Aussicht und alle anderen schönen Landschaft nimmt man gerne etwas mehr auf sich.

Angemerkt zu meiner letzten Busfahrt will ich noch sagen, dass ich umzingelt war von jungen Müttern mit ihren Kindern, die natürlich alles andere als ruhig waren, so dass ich vielleicht gerade einmal 4 oder 5 Stunden schlief. Ich kam um 21.00 Uhr in Santiago an und wurde wieder unglaublich herzlich empfangen und ging dann am nächsten Tag schon wieder um neun Uhr arbeiten…

Seit diesem Tag arbeite ich wieder in der Schule und genieße nun mein mehr organisiertes Volontariat. Ich hoffe, euch hat meine Beschreibung einen kleinen Eindruck über meine Erlebnisse und Eindrücke verschaffen können. Nun bin ich wieder hier in Santiago und werde mich zu gegebener Zeit zu meiner Arbeit und anderen Erlebnissen äußern…

VIELEN DANK noch einmal an alle, die mir mein FSJ gesponsert haben, denn ihr habt maßgeblich zu meinen schönen Erfahrungen beigetragen und tragt weiterhin dazu bei… Auch hier noch einmal vielen Dank, an dich Mama für deine tägliche Mühe und für alles weitere, was du schon im Voraus geleistet hast…

Bis dann, euer Sebá

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So amigos,

endlich hab ich Zeit gefunden den letzten Teil meiner Reise zu Papier zu bringen, wenn auch nur digital.

Nachdem ich also die lange Strecke mit dem kleinen Umweg hinter mich gebracht hatte kamen wir so gegen zwölf, halb eins an der ecuadorianischen Grenzstation zu Peru an. Dort musste ich mir zunächst wie immer den Ausreisestempel abholen und konnte dann weiter zu anderen Seite, um wieder nach Peru einzureisen. 

Alles klappte perfekt und ohne Umschweife vertraute ich auch dem Taxifahrer, den mir die Servicedame aus dem Bus zugewiesen hatte. Der fuhr mich dann in die Stadt, wo ich mein Gepäck abholen wollte. Er labberte mich zunächst zu, dass ich Geld bräuchte, um nach Peru einzureisen und alles son Scheiß. So typisch Grenzgangster. Na ja ich holte mein Gepäck und er fuhr mich dann noch ein Stück weiter…

Und dann passierte eine Sache, die mich unglaublich sauer über mich selbst und über diese beschissene Welt gemacht hat. Natürlich hatte ich bis dahin nach 15 h Fahrt nicht wirklich gecheckt was er wollte und ich in meinem Glauben an die Menschheit war davon überzeugt, dass mir nichts böses widerfahren könnte, doch es sollte anders kommen.

Er hielt in einer Nebenstraße der Hauptstraße und sagte mir, dass er ab hier nicht weiter könne – natürlich hätte er noch zwei Blocks bis zur Grenze fahren können. In meiner totalen Erschöpfung zog sich dieses kriminelle Spiel dann noch weiter und er wollte mir zunächst fünf Dollar abknöpfen, doch ich intervenierte, da ich den Preis ja schon kannte und gab ihm drei. Aber dann passierte, dass was nur den dümmsten Touristen passiert. Ich ließ mich tatsächlich bequatschen Geld zu tauschen. Gut, wahrscheinlich könnt ihr euch jetzt denken, was passiert es, aber gleich. Ich tauschte also fünfzig Dollar, schaute mir das Geld an und es sah einfach gut aus. Zu gut um falsch zu sein. Auf das Papier achte ich aber nicht… Verunsichert, aber im Vertrauen auf die Menschheit ging ich also weiter und nahm ein Taxi – auf der ecuadorianischen Seite… :S 

Ich fuhr mit diesem stinkenden Kerl bis zur Grenzstation und er erwies sich zunächst als guter Typ, indem er dem Grenzbeamten bequatschte, so dass ich ohne Anstehen gleich „gestempelt“ wurde. Wir fuhren weiter und er tischte mir natürlich auf, dass es keine Kleinbusse nach Tumbes gäbe – natürlich wieder völliger Quark, wie passierten vier oder fünf…

In diesem Glauben und im Vertrauen auf seine Kunst blieb ich als sitzen. Im Nachhinein hab ich mich nur gefragt, ob die Tage in Quito bzw. die Busfahrt dazu gereicht haben mein Hirn so zu vernebeln, dass ich so kurzsichtig war.

Als ich dann fragte wie viel er denn verlangen würde, sagte er doch tatsächlich 40 Dollar. Ich dachte nur: wie bitte? Ich sagte ihm, dass ich niemals so viel Geld hätte und dass ich dass nicht bezahlen würde. Letztlich handelte ich ihn auf 25 runter, was noch viel zu viel war. Ein Kleinbus mit neun Personen verlangt drei. Der Tag war für mich mehr als gelaufen und ich hätte nur noch heulen können, als er mir offerierte, dass mein Geld gefälscht sei. In diesem Moment wollte ich verschwinden, einfach weg, weg von dieser WELT…

Aber es bestätigt ein mal mehr das ökonomische Sprichwort: Homo homini lupus est – Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Aber warum musste ich, der bis dahin an das Gute im Menschen geglaubt hatte und geglaubt hatte, dass Südamerika nicht gefährlicher als der Wedding ist, auf solche Gangster hereinfallen…

Ich bezahlte ihn also, nachdem ich neues Geld abgehoben hatte und ging, in das Büro der Busgesellschaft – keine Fahrt heute… Ich dachte, ich müsste sterben. Ich würde keine Nacht länger in diesem von Kriminellen verseuchten Gebiet aushalten können. Ich ging zu benachbarten auch keine Fahrt… Was nun?

Letztlich erinnerte ich mich daran, dass mir noch eine andere Busgesellschaft von meinen peruanischen Freunden in Chile empfohlen worden war, nämlich Flores hermanos. Ich erkundigte mich also, wo ihre Station war und rannte mir allem Gepäck, das ich hatte los. Ich wollte einfach nur weg. Ich fand den Terminal und tatsächlich es kam noch zwei weitere Fahrten für den heutigen Tag nach Lima. Ich kaufte mein Ticket für halb Sieben und war heil froh, dass mein Glück mich doch nicht ganz verlassen hatte.

In den nächsten drei Stunden wusch ich mich erst einmal, denn mittlerweile stank ich wie mein Taxifahrer, und kaufte mir dann ein paar Kekse und etwas zum Trinken.  Ich setzte mich in en Internetcafé und schaute nach ob mir jemand aus Lima schon geantwortet hatte, ob ich am nächsten Tag mal für eine Nacht vorbeischauen könnte…

An dieser Stelle muss ich noch einmal sagen, dass ich unglaublich dankbar für die Hilfe war die ich von dem ecuadorianischen Freund meiner Familie bekommen habe.

HERZLICHEN DANK, MARIO.

 

Deine Kontakte sind echte Ruhepole gewesen und haben mich so herzlich aufgenommen, dass ich das gar nicht richtig beschreiben kann.

Meine Stimmung hellte sich ein wenig auf, als ich eine Email aus Lima mit einer Bestätigung meiner Anfrage vorfand. Gegen sieben setzte sich dann der Bus gen Lima in Bewegung und ich verließ diesen undankbaren Ort. Ich schwor mir sollte ich tatsächlich einmal wieder nach Ecuador reisen, würde ich es auf jeden Fall auf direktem Wege machen – mit dem Flugzeug.

Wir fuhren die Küste im Norden entlang dem Abend entgegen. Ich unterhielt mich ein wenig mit einem schwarzen Ecuadorianer, der neben mir saß und genoss die schöne Abendstimmung. Da der Chaffeur oder wer auch immer anscheinend ein großer Steven Seagal Fan war, waren die Vorführungen sehr einseitig und eintönig, so dass ich lieber döste bzw. auch mal kurz einnickte oder in meinem Buch las, das ich mir in Quito gekauft hatte.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter die Küste entlang, durch die kahle Wüstenlandschaft bis wir am Nachmittag gegen zwei Lima erreichten. Ich schnappte mir mein Gepäck schüttelte ein paar Taxifahrer ab und begab mich auf die andere Straßenseite. Nur leider kamen immer wieder nur zwielichtige unabhängige Taxis vorbei, so dass ich einige Zeit warten musste, bis ich endlich ein offizielles Taxi zu sehen bekam. Ich fragte wie üblich vorher nach dem Preis – auch Lernfähigkeit ist ein Zeichen von Intelligenz – und wir setzten uns in Bewegung. Das dumme ist einfach in Lima, kennen sich die Taxifahrer nicht aus, so dass du x-mal erklären musst, wo du hinwillst. Außerdem haben sie ein außergewöhnliches Interesse an Adolf Hitler, fragt mich bitte nicht warum.

Kurz vor drei kam ich dann bei meinen Gastgebern an und wurde von den Hausmädchen hereingelassen. Ich fand das Zimmer so vor wie ich er verlassen hatte. Ich fand ein frisches Handtuch und ging mir er einmal man „Pech“ abwaschen. Dann setzte ich mich in meiner Zimmer und sortierte ein paar Sachen. Leider war ich wohl nicht gründlich genug gewesen, zumindest hatte die Tequilaflasche die Druckunterschiede anscheinend nicht so gut überstanden und der Verschluss war aufgegangen. Ich hatte sie zwar in eine Plastiktüte gepackt, die jedoch nicht alles abgehalten hatte. So musste ich alles auspacken und unterzog jedes Teil einer Geruchsprobe. Leider war der Großteil meiner Kleidung zumindest einparfümiert und ich hängte alles zum Lüften aus. Einige Sachen, waren allerdings nicht zu retten, so dass ich sie gleich in eine Plastiktüte packte. Danach legte ich mich aufs Bett und döste ein bisschen.

Nach dem Mittag sah ich Fern, eine Rarität und zum Ausspannen ganz vortrefflich. Ein bisschen aufgemuntert wurde ich durch einen Hollywood- Streifen über die Suche und das Wiederfindung seines Glücks. Ein bisschen hoffnungsvoller nahm ich noch das Abendessen zu mir und ging dann Schlafen.

Nach einer nicht besonders langen Ruhe – es war unglaublich heiß gewesen – stand ich gegen acht auf und machte mich fertig. Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich und machte mich mit der Hausherrin auf – zunächst zur nächsten Bank, um mir dort noch einmal von offizieller bestätigen zu lassen, dass ich tatsächlich Falschgeld in der Tasche hatte.  

Auch in Peru herrscht Bürokratie und wenn die Bank erst um 9:15 öffnet, dann öffnet sie auch erst zu dieser Zeit. So wartete ich eine viertel Stunde vor der Bank. Eingelassen bekam ich dann nur den netten Hinweis, das nächste Mal ein bisschen vorsichtiger zu sein. Etwas genervt stieg ich in ein Taxi – natürlich musste ich auch an diesem Tag wieder einige Taxifahrer aus ihren Tagträumen erwecken, das man jeden Touristen abziehen kann…

Gegen kurz vor zehn kam ich am Terminal der Gebrüder Flores an und reihte mich in die Schlange vor dem Schalter, an dem man Tickets nach Ica, Palpa und Nazca kaufen konnte. Die Zeit verging und mittlerweile war es zehn nach Zehn und ich war an der Reihe. Ich sagte, dass ich nach Nazca wollte und sie fragte mich: Heute? Ja, klar heute… Sie fragte mich, ob ich den Bus um zehn nehmen wolle. Ich schaute nur etwas verdattert drein und stimmte zu – es war zwanzig nach zehn. Ich nahm Gepäck gab es dem Burschen am Kofferraum und setzte mich in den Bus…

Erschöpft kam ich gegen vier oder fünf am Nachmittag an und als ich ausstieg das übliche Treiben. Irgendwelche zwielichtigen Gestalten, die die ihre „Hotels“ anbieten. Ich nahm mein Gepäck und wehrte erst einmal zwei drei Typen ab, letztlich ließ ich mich aber doch von einer Dame bequatschen, die wenigstens einen ordentlichen Preis nannte – 20 Sols pro Nacht mit Frühstück, fünf Euro annehmbar.

Das Hotel sah sehr nett aus und ich bekam gleich ein Zimmer im Erdgeschoss. Ich ging mich duschen und hängte gleich  ein paar Sachen zum Lüften auf. Dann unterhielt ich mich mit der jungen Dame über einen möglichen Flug über die Linien von Nazca. Leider musste ich dann die Erfahrung machen, dass man auch Frauen kein Wort glauben kann. Für den doppelten Preis, den man in den Reiseführern findet, ließ ich mir einen angeblich 45 Minuten- Flug andrehen. In dem Glauben wenigstens ein bisschen verhandelt zu haben, bezahlte ich und setzte mich anschließend in die „Lobby“. Dankenswerterweise saß ich nicht lange mit meinem Buch herum, sondern die hübsche Rezeptzionistin, die mir bei meiner Ankunft schon aufgefallen war, gesellte sich zu mir und unterhielt sich mit mir. Doch leider hatte sie nicht so viel Zeit, da ständig neue Gäste ankamen oder Gäste nach ihren Schlüsseln verlangten. So blätterte ich ein wenig in meinem Buch…

Zufällig fiel mir dann auf das ein anderer Hotelangestellter versuchte einer scheinbar verwirrten und nur Englisch sprechenden Asiatin etwas über die Flugpreise zu erklären. Ganz in meinem Element als Verständiger zwischen den Kulturen nahm ich mich dem Sprachproblem an und übersetzte für den hilflosen Kerl, der nur zwei, drei Worte Englisch sprach.

Im Anschluss entstand glücklicherweise daraus eine Konversation. Ich erfuhr, dass die Asiatin eine amerikanische Studentin aus Taiwan war und sowie ich am nächsten Morgen über die Nazcalinien fliegen wollte. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis der lustige Typ Zeit gefunden hatte, sein Angebot zu unterbreiten. Wir setzten uns zusammen in den hinteren Teil des Erdgeschosses und er erklärte ihr, dass er tatsächlich 35 minütige Flüge für 35 Dollar hätte – ich dachte nur du Idiot. Hatte ich richtig gehört 35 Dollar für 35 Minuten !? Hatte ich einen weiteren Fehler begangen?

Letztlich waren sich die beiden einig geworden und sie buchte den Flug. Danach fragten wir uns (die Taiwanerin und ich), was wir nun machen, war Nazca zwar ein Touristenmagnet, aber doch eher einer der ruhigen. Wir beschlossen eine kleine Erkundungstour zu machen, trafen aber keinen Ort an, indem wirklich etwas los war, so dass wir letztendlich etwas zum Trinken und ein wenig Knabberzeug kauften und uns wieder in der Ecke zusammensetzten und auf das erfolgreiche Geschäft anstießen. Wir unterhielten uns noch bis halb elf bevor wir uns verabschiedeten.

Am nächsten Morgen ging es dann auf den Flug. Ich mit meiner Gruppe und sie mit ihrer. Der Flug war echt schön, leider musste ich aber ein mal mehr feststellen, dass ich hereingefallen war. Mal wieder war die Touristenfalle zugeschnappt und ich war hineingetreten. ganze 2o Minuten waren wir über den Linien gekreist, als der Pilot sagte, dass wir nun zurückkehren. Ich schüttelte nur den Kopf, was ich für ein Idiot gewesen war. Genau 7 Minuten später landeten wir wieder und die Uhr blieb bei 32,47 stehen als der Pilot den Motor abstellte, was für eine Abzocke. Mit schönen Fotos, aber etwas deprimiert verließ ich den Flughafen wieder. Wenigstens war ich nicht der einzige, der darauf hereingefallen war, mit mir waren noch ein drei Mädels aus der Schweiz und eine Asiatin geflogen.

Etwas niedergeschlagen ließ ich mich gleich zum Terminal fahren und kaufte ein Ticket für den Abend nach Arequipa. Die Dame stellte uns – ja auch die drei Schweizerinnen wollten dorthin – die Tickets und sagte uns, dass wir zwischen halb Acht und neun da sein sollten. Danach ging jeder seiner Wege. Ich ging ins Hostel zurück, da ja noch fast der ganze Tag vor mir lag und schließlich wollte ich auch wissen, wie und vor allem wie lange der Flug der Taiwanerin gewesen war, schließlich hatten wir abgemacht, dass wenn sie tatsächlich 1 Dollar pro Minute Flug bezahlt hat, sie mich, der ich getäuscht worden war, für meine Übersetzungshilfe zum Essen einlädt. 

Gegen neun wie am Vortag besprochen kam ich im Hostel – nur war ich eben nicht 45 Minuten geflogen. Ich musste noch eine ganze Weile warten bis die Taiwanerin ankam. Und letztlich war es schon so spät, dass sie gleich los musste, weil sie einen der frühen Busse nach Lima erwischen wollte. Nur war das Problem, dass sie noch gar kein Ticket hatte. So gingen wir trotzdem zum Terminal und sie fragte nach dem 11.30 Bus, wo es doch schon Viertel nach elf war. Meine Vorahnung wurde dann auch bestätigt und es gab nur noch Plätze für den Bus um 14.30. Sie kaufte also das Ticket und wir hatten noch genügend Zeit, damit sie ihr “ Versprechen“ einlösen konnte.

Sie ließ noch ihr Gepäck da und dann stiefelten wir los, um ein passendes Restaurant zu finden. Letztlich entschied sie sich für ein nett eingerichtetes zweistöckiges Restaurant, das sogar noch Frühstück anbot. Wir bestellten also Frühstück und unterhielten uns noch ein mal ausführlich. Es ist immer wieder schön Leute zu treffen mit denen man sich gut unterhalten kann. Danach gingen wir noch in ein Internetcafé auf der gegenüberliegenden Seite. Dort ließen wir dann die Zeit verstreichen… 

Kurz vor Abfahrt des Buses als sie sich dann doch vom PC trennen konnte, gingen wir los zum Terminal. Alle anderen saßen bereits im Bus als wir ankamen, aber trotzdem war sie ganz entspannt und happy. Wir machten noch ein, zwei Abschiedsfotos und dann fuhren sie ab. Danach ging ich zum Hostel zurück um meinen Tag ruhig ausklingen zu lassen…

In den nächsten Stunden las ich, unterhielt mich mit der bezaubernden Rezeptzionisten oder dachte einfach nach. Darüber, dass meine Reisezeit sich dem Ende zuneigte, und was ich alles so erlebt hatte. Konnte ich doch mein Weltbild von vorher in die Tonne befördern. Tatsächlich kann man nur ganz wenigen Menschen vertrauen, ob nun in Europa oder hier, vor denjenigen, die davon leben, andere zu betrügen oder zu hintergehen, ist man nirgendwo sicher…

Doch scheinbar versuchte mir mein Schicksal dieses Weltbild ein bisschen aufzuhellen, indem es mich in dieses Hostel geführt hatte. Denn die Zeit, in der ich mich mit Isabel, der Rezeptzionistin, unterhalten durfte, ging bei jedem Lächeln oder Lachen die Sonne auf. Leider hatte ich schon mein ticket gebucht und war auch festentschlossen mich nicht beeinflussen zu lassen, von meinem vermaledeiten Kopf. So genoss ich noch die letzten Stunden des Tages und ging dann im Guten Glauben rechtzeitig da zu sein um halb neun los. Gegen zehn nach halb Neun kam ich dann am Terminal an und es folgte eine Sache, die ich bis dahin nicht erlebt hatte und auch im Nachhinein nicht mehr erlebt habe. Die Dame am Schalter schaute mich entsetzt an und sagte mir, dass der Bus abgefahren sei und erzählte mir dann aufgeregt, dass sie doch gesagt hätte, um acht Uhr am Terminal usw. und sofort… Ich bestätigte nur, aber fügte hinzu, dass es schon eine seltsame Sache sei, dass ein Bus früher abfuhr – siehe oben Lima nach Nazca… Schicksal?

Aber es war nichts zu machen, er war weg. Ich fragte nur, ob die Schweizerinnen mitgefahren sei, aber abermals bekam ich im erregten ton zu hören, dass diese ebenfalls nicht aufgetaucht waren. Also wartete ich ein bisschen und um zehn vor Neun trudelten diese ein. Ganz ungeniert sagte ich ihnen, was Sache war und sie dachten erst ich scherzte, doch das tat ich nicht. Ich der kein Problem damit hatte eine Nacht länger zu bleiben blieb ruhig, doch die Damen waren ziemlich aufgeregt und versuchten sich das Ganze zu erklären, doch es gab einfach nichts rationales an dieser Geschichte. Ich sah mir noch einige Minuten, die Szenerie an, auch wie die Asiatin vergeblich flehend versuchte auf die Schalterdame mit zwei Worten ihres dürftigen Spanisch einzureden, doch es gab einfach keinen Bus mehr…

Ich verabschiedete mich und ging etwas erstaunt zurück zum Hostel, mittlerweile war es schon kurz vor halb elf und ich hoffte, dass ich noch ein Zimmer bekommen würde. An der Rezeption traf ich auf Daniel, den Typen, dem ich geholfen hatte das Geschäft mit der Taiwanerin abzuschließen. Ein lustiger Typ. Wie sein Namensvetter Guevara durch und durch Sozialist und mit großen Visionen ausgestattet, doch unglaublich beredet und von seinen Ideen überzeugt, versucht Leute für seine Visionen zu begeistern.

Da ich am Morgen schon mit ihm geredet hatte, wusste ich, dass er ein netter Typ war und das bestätigte sich auch. Denn zum gleichen Preis bekam ich ein Doppelzimmer im ersten Stock. Ich dachte nur, es gibt doch noch nette Menschen – auch wenn auch es natürlich auch zu seinem Vorteil war. Ein bisschen durch den Wind begab ich mich auf mein Zimmer und legte mich einfach nur hin, dachte nach und dichtete ein wenig… Schicksal !

Am nächsten Morgen stand ich früh auf, um abermals mein ticket für den Abend umschreiben zu lassen. Als ich zurückkam setzte ich mich in den Frühstücksraum und als Isabel in die Küche kam, um ihrer Arbeit nachzugehen, war die Überraschung natürlich groß. Ich setzte mich in die Küche und wir unterhielten uns wie es dazu gekommen war etc. und im Anschluss über einiges mehr. So verstrich der Vormittag und ich genoss es einfach nur nicht in Hektik zu sein. Den Nachmittag las ich ein wenig und brachte meine Gedanken vom Vorabend zu Ende und ging ins Internetcafé. In meinem Gedichtband von Pablo Neruda fand ich dann ein für meine Situation, wie ich fand passendes Gedicht – Yo volveré = Ich komme wieder…

Der Tag klang aus wieder vorherige, doch leider fand sich einfach kein Momente bzw. war ich ein Mal mehr schlicht weg nicht in der Lage meinen Gedanken in die Tat umzusetzen. Denn statt einfach dazu zu stehen, deponierte ich mein Gedicht auf einem der kleinen Tisch in der Sitzecke im Frühstückssaal. Wieder war ich unsicher gewesen, was ich wollte. So verabschiedete ich mich und ging schwer bepackt und schweren Herzens in Richtung Terminal. Im Folgenden passierte dann etwas, was sich vielleicht erklären lässt, aber trotzdem seltsam war. Auf halben Wege fiel mir meine Wasserflasche im Kühlschrank ein – mein Gedächtnis hatte mich im Stich gelassen, doch warum? So eilte ich zurück und erntete natürlich erstaunte Gesichter, und bekam nur zu hören, dass ich gar nicht weg wolle, doch ich bedankte mich nurabermals und sagte etwas von wegen Schicksal und ging…

Es war schon irgendwie komisch dann in diesen Bus einzusteigen und nicht zu wissen, was kommt. Ich hatte extra einen Bus früher genommen, um nicht allzu spät in Arequipa anzukommen. Doch wie es nun mal wirklich ist, hatte der Bus Verspätung. Doch trotzdem erwischte ich noch den Sonnenuntergang über der Pazifikküste einfach beeindruckend (und) schön…

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(Die links unter den Bildern führen zu den größeren Versionen…)

Nach diesen Bildern verschwanden wir im Dunkeln. Ein bisschen fühlte ich mich wie in einem der Kleinbusse aus den Städten, denn ständig hielten wir an und neue Leute stiegen zu egal, ob Plätze da waren oder nicht, aber für knapp 12 Euro erwartete ich auch nichts, sondern genoss und dachte nach…

Mitten in der Nacht hielten wir dann  an einem heruntergekommenen Truckerinn und sollten uns verpflegen. Ich machte nur ein paar Fotos. Gegen eins kamen wir dann in Arequipa an, eigentlich genau das, was ich nicht wollte, doch es war alles nicht so schlimm, denn ich hatte schon beschlossen nicht lange zu bleiben. So nahm ich mir ein Taxi und ließ mich zu dem Hostel fahren, von dem ich den Flyer in Nazca gesehen hatte. Leider war dieses belegt und wir mussten unsere nächtliche Fahrt fortsetzen. Letztlich fanden wir ein Hostel für 15 Sol in der Nähe der Plaza de Armas, welches zwar nicht wirklich den Charme versprühte aber für eine Nacht sagte ich mich, musste das auch nicht sein…

Ich machte mich früh auf und ließ erst einmal meine Sachen zurück. Mein erster Weg führte mich in die Touristeninformation. Ich ließ mir einen Stadtplan aushändigen und ein paar Infos zu Touren geben, doch letztlich entschied ich mich einfach ein bisschen im Umkreis der Plaza herumzulaufen. Danach ging ich zur Bank und frühstückte etwas und trank seit langem wieder einmal richtigen Kaffee aus einer Kaffeemaschine – um genau zu sein einen Cappuccino…

Um mich nach hostels umzusehen, suchte ich ein Internetcafé auf, das direkt an der Plaza lag. Dort hing ich dann eine Stunde rum und fragte, ob sie wohl Farbkopien machen würden, doch sie konnten mich nur an einen anderen verweisen. So stiefelte ich zusätzlich mit ein paar Hosteladressen bewaffnet in dessen Richtung und sah mir währenddessen ein wenig die Altstadt mit ihren Klöstern und Kirchen an. Einfach schön dieser Kolonialstil. Den Nachmittag verbrachte ich dann großteilig vor dem PC und chattete mit Freunden und sah mir meine Fotos an. Die Zeit verging wie im Flug. So dass ich nach zwei Stunden beschloss zunächst ein Hostel in der Nähe anzusehen und dann etwas zum Mittag zu essen…

Das Hostel befand sich gleich in der Nähe und es sah auch sehr nett aus, doch man sah schon, dass sie sich wie die Dame erwähnte in einer Renovierungsphase befanden und da sie außerdem Warmwasser nur über Solar bezogen und es eigentlich nur nach Regen aussah, bedankte ich mich, hatte mich aber schon innerlich darauf eingestellt hier bestimmt nicht zu nächtigen. Als nächstes begab ich mich zum Terminal der Busse nach Colca, da dies der einzige Grund war neben dem Vulkan, der aber hinter ein Wolkenwand sich verbarg, weshalb ich nach Arequipa gekommen war. In Colca bzw, in der Nähe gibt es eine Schlucht, in der man bei guten Bedingungen, nicht nur seine enorme tiefe von fast 3000 m, sondern auch seine großen Bewohner die Condore bewundern kann…

Ich kaufte ein ticket für 1:oo früh, denn da die Fahrt ca. sechs Stunden dauern würde, wäre ich so gegen sieben zum Sonnenaufgang dar, auch wenn mir das bei diesen Wolken utopisch erschien. Den Rest der Zeit quartierte ich meine Sachen um. Ich würde zwar nicht übernachten, doch ich wollte meine Sachen auch nicht mitschleppen, weshalb ich abermals das in Nazca empfohlende Hostel aufsuchte und nach einem Bett fragte. Und tatsächlich waren welche frei geworden, so dass ich meine Sache dort unterstellte und frohen Mutes um acht gen Plaza mich aufmachte…

Ich lief ein wenig über den Platz und machte ein paar Fotos und setzte mich dann mit meinem Buch auf eine Bank und las ein wenig. Die Stunden vergangen und es wurde dunkler, der Platz lehrte sich und gegen zwölf machte auch ich mich bereit zu gehen. Ich schoss noch ein paar Frontalbilder der Kathedrale und versuchte dann ein Taxi zu finden. Leider ließen die Fahrer sich nicht runterhandeln, so dass ich letztlich den Nachtaufschlag akzeptieren musste. Angekommen am Terminal kaufte ich mir ein bisschen knautschiges süßes Brot, das so etwas wie Marmelade enthielt – es schmeckte nicht schlecht und stillte das Hungergefühl. Die restliche Wartezeit verbrachte ich in der vollen Abfahrtshalle mit lesen und schreiben. Um Punkt halb eins durften wir dann endlich in den Bus einsteigen. Ich nahm meinen Platz ein und lehnte mich zurück…

Ich wachte gegen vier oder fünf auf und sah nur weiß durch die beschlagenen Fenster, zunächst dachte ich an Schnee, doch das konnte nicht sein. Ich wollte Fotos machen, doch die Fenster ließen sich nicht öffnen. So wartete ich döste und schaute ab und zu aus dem Fenster und wartete auf den Morgen…

Gegen halb Acht nach Zwischenstopp in Colca kamen wir an der Schlucht an. Ich dachte nur: ja, ok, bei der Sicht hättest du auch in Nazca bleiben können. Wolken über Wolken am Himmel und in der Schlucht verdeckten quasi jede Sicht. Zumindest war ich nicht alleine und meine Begleitung stellte sich als sehr gesprächig und wissbegierig heraus. So waren wenigstens über den Morgen hin die Unterhaltungen gesichert. Bevor es sich ganz zuzog machte ich noch ein paar Bilder und die übrige Zeit unterhielt ich mich. Wie erwähnt, man trifft auch immer wieder nette Leute. So war es mein Glück, dass ich diese Damen traf denn sie logen für mich und gaben mich als Mitstudenten aus, so dass ich lediglich 3,50 Sol bezahlen musste, statt der üblichen satten 65 Sol für Ausländer…

So verbrachte wir die morgendlichen Stunden damit uns zu unterhalten. Wir gingen ein wenig spazieren und amüsierten uns köstlich über das schlechte Wetter, da es tatsächlich immer nebliger wurde und anfing zu nieseln. Zufälligerweise traf ich dann auch noch die Schweizerinnen wieder, die aber ankamen als es schon fast nichts mehr zu sehen gab, und nun nur noch durch den kleinen Markt von Frauen stöberten, die sich zum Verkauf ihrer textilen und anderweitigen Andenken am Fuße des „Condor Kreuzes“ niedergelassen hatten. Ich blieb aber lieber bei meiner einheimischen Gruppe von Damen und unterhielt mich. Gegen zehn Uhr morgens machten wir uns dann auch auf um einen Bus zurück zu nehmen, da es mittlerweile schon schwer war, die Verkaufsdamen zu sehen und diese selbst ihre Artikel zusammenpackten. Ohne Condor, aber fröhlich setzten wir uns in den Bus zurück. In Colca stiegen dann die Damen aus und man tauschte noch Emails aus. Ich begab mich wieder zurück in den Bus mit dem Ziel Arequipa… bzw. Nazca…

Fortsetzung folgt… 

 

 

 

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Hallo Leuts,

Ihr wollt zwar sicher alle Geschichten im Einzelnen hören, aber ich frage mich ehrlich gesagt, ob dazu ein wordpress-Eintrag ausreicht.

Über drei Wochen sind vergangen seit dem ich von Chiclayo aus – im Norden von Peru – zur Grenze nach Tumbes bzw. nach Aguas Verdes aufgebrochen bin, um nach Quito, Ecuadors Hauptstadt, zu gelangen.

Wenn ich ehrlich bin kann ich mich schon nicht mehr einmal an die Fahrt bis zu Grenze erinnern, wahrscheinlich muss ich das auch nicht, bin schließlich nachts unterwegs gewesen, so dass ich wohlmöglich geschlafen habe. Ich weiß nur noch, dass ich auf der Fahrt einen Briten getroffen habe, und das wir beide etwas gemein hatten. Weder er noch ich konnten das Englisch des Gegenüber verstehen. Keine Ahnung vielleicht spricht man in Stoke anderes Englisch, zumindest war es – medio raro – wie man hier sagen würde – irgendwie komisch.

Woran ich mich auch noch erinnern kann, ist, dass es furchtbar heiss und feucht war, so dass man keine Transpiration brauchte um komplett nass zu sein. Wir kamen gegen sechs Uhr morgens an der Grenze an, so dass wir nach allen Formalien gegen sieben uns Brot kauften und ich mir noch ein paar Bananen, von denen ich in den folgenden Wochen ungefähr drei Kilo aß – nein Scherz, nicht ganz so viel, aber viele, in verschiedenen Größen und Farben.

Die drei Stunden Wartezeit zwischen Ankunft und Abfahrt des Buses nach Quito überbrückten wir mit Herumlungern in einem Internetcafé. Dort setzte ich erst einmal die Freunde meines Freundes davon in Kenntnis, dass ich wohl in der kommenden Nacht in Quito ankommen würde. Wir einigten uns dann schließlich darauf, dass ich die erste Nacht im Hostal verbringen würde und am nächsten Tag dann zu ihnen nach Hause kommen könnte.

So fuhren wir gegen zehn in einem alten klapprigen Volvo-Bus in Richtung Norden. Also es muss mal an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Busse in Ecuador wirklich von vorgestern sind. Ein paar Gesellschaften haben auch ein paar neue, aber im Gegensatz zu Peru oder Chile sind diese eher Raritäten, so dass man zwar sicher, aber nicht unbedingt bequem die langen Distanzen durchlebt.

Die Fahrt war trotzdem sehr schön, obgleich die Landschaft im Süden sehr eintönig ist und eher einer einzigen Bananenplantage gleicht. Zwischendurch kommen ein paar Mangobäume oder auch mal Mais sowie Zuckerrohr, aber viel mehr sieht man nicht. Wenn man dann in die Nähe vom Altiplano, die Hochebene von Ecuador, kommt, wird es schon etwas abwechslungsreicher. Trotzdem haben die Kilometer von Bananenpalmen einen bleibenden Eindruck in meinem Gedächtnis hinterlassen.

Nach unzähligen Kilometern und knapp 13 Stunden kamen wir gegen halb eins in Quitos Süden an und nach ein paar Auskünften bekam ich auch einen Taxipreis zu hören, der mir zwar astronomisch erschien aber gut – 8 US-$ für 15 min Fahrt… europäisch.Letztlich wusste er nicht mal, wo das Hostal ist, und wir mussten erst einen zwielichtigen Polizisten bzw. Wachmann – die kann man bei Nacht kaum unterscheiden – fragen, der sich gerade mit ein paar Schwarzen unterhielt. Gegen eins weckte ich dann den Mann an der Rezeption und bekam den Service meines Lebens. Warme Dusche, Informationsmaterial über Quito samt Plan, ein Viererzimmer mit Balkon für mich allein, freies Internet, Frühstück am nächsten Morgen und das alles ohne zu fragen – Preis 8 Dollar, soviel wie die 15 Minuten Taxi 😉 …

Am nächsten Tag wachte ich wie immer seit meinem Trek gegen sechs auf, blieb aber noch bis zum Klingeln des Weckers gegen halb acht liegen, dann ging ich in das schöne Bad, duschte mich abermals und ging zum Frühstück hinunter. Das bestand dann zwar dem Preis entsprechend nur aus zwei Toast, ein bisschen Butter und Marmelade sowie einem Kaffee, doch das frei Internet holte das in der nächsten Stunde wieder heraus. Bis halb zehn saß ich noch am PC und machte mich dann mit meinem neuen Stadtplan auf zu einer Touristeninformation. Die war leider nicht ganz an der Stelle, wo sie im Plan eingezeichnet war, so dass ich erst ein paar Passanten interviewen musste, um schließlich zum richtigen Standort zu gelangen. Dabei lernte ich aber gleich ein paar Straßen kennen, was für die kommenden Tage nicht allzu schlecht war.

Ich holte ein paar Infos über den Plan und das Sehenswerte ein und bekam zwar nicht wie erhofft ein paar Empfehlungen, doch trotzdem trug ich mich, wie gewohnt, mit freundlichem Kommentar in die Besucherliste ein. Danach begann ich meine Tour im Altstadtviertel.Mit dem schönen und schnellen Metrobus fuhr ich vom Vergnügungsviertel, d.h. Bars und Discos – ja -, in Richtung Altstadt. Nach ein paar Minuten stieg ich an einer überfüllten Station fast direkt am Hauptplatz aus und stiefelte in dessen Richtung. Der Platz und die Straßen drum herum waren nur so mit Leuten verstopft, da gerade anscheinend eine Jubiläumsfeier einer militärischen Oberschule stattfand, zu der sich Vertreter dieser mit dem Präsidenten höchstpersönlich trafen. Während zunächst einige Soldaten zu Fuß und weitere hoch zu Ross begleitet von Marschmusik den Auftakt machten, kamen die Würdenträger und Offiziellen auf den Balkon herausgetreten und winkten der wartenden Menge zu. Nach einer kleinen Ansprache wurde dann noch die Nationalflagge über dem Präsidentenpalast gehisst und dazu die Nationalhymne gespielt – vom Band.

Nach dieser doch netten Show, begab ich mich etwas orientierungslos zum nächstgelegenen Museum, zumindest hielt ich es fälschlicherweise zunächst dafür. Ich sah mir die Ausstellung im Parterre über die Weltpressefotos – allerdings vom vorletzten Jahr an – und entdeckte dann, dass ich statt wie gedacht im Stadtmuseum, in einem Gebäude der Universität gelandet war, in dem ein paar Hörsäle sowie die Stadtbibliothek untergebracht waren. Doch der Rundgang lohnte sich auf jeden Fall. Die schöne klassizistische Fassade fand sich auch in den restaurierten Innenhöfen wieder und von der Dachterrasse konnte man die benachbarte Kirche gut überblicken sowie das rege Treiben auf der Straße.

Danach lief ich ziellos durch die Straßen und verglich stets die angegebene Nummer auf der Karte mit dem Namen und der dazugehörigen Ubication. Leider stand ich häufig vor verschlossenen Toren, denn es war Montag, ein auch bei uns nicht ganz unbekannter Ruhetag für Museumsgegenstände…

So ging ich gegen Mittag erst einmal etwas Essen und stöberte danach noch ein bisschen durch die Straßen, suchte aber nicht mehr bestimmtes. Ich ging schließlich ins Internetcafé wie ich es schon so häufig getan hatte, wenn mir nichts Besseres eingefallen war. Dort rief ich dann bei meinen Gastgebern an, die aber noch nicht daheim waren, weshalb ich mich dann noch für die nächsten Stunden im Netz rumtrieb und schliesslich gegen sechs zum Hostal zurückkehrte.

Angekommen versuchte ich es abermals per Telefon und erreichte endlich jemanden. Mit einer ausführlichen Ortsbeschreibung machte ich mich auf den Weg und fand mich außergewöhnlich gut und schnell zurecht.

Nach gut einer und einer halben Stunde kam ich schließlich beim Haus, in einer der zahlreichen gated-communities am Stadtrand, an.

Ich wurde sehr nett empfangen und ich fühlte mich gleich sehr wohl, so dass eigentlich alles von Anfang an positiv verlief, was wahrscheinlich auch daran lag, dass alle – mal die Hausangestellte ausgenommen – deutsch sprachen.

Die Woche in Quito verging eigentlich wie im Flug, denn am Vormittag ging ich meistens nach Quito, um mir die Stadt anzusehen oder auch interessante andere Plätze zu besuchen und am Nachmittag chattete ich mit Freunden oder ging mit einem Sohn zu seinen Freunden, die zwar zum großen Teil einen für mich ziemlich intensiven „Pflanzenkonsum“ pflegten, mit denen es aber doch sehr lustig war.

Ansonsten ging ich tatsächlich am Freitagabend zusammen mit der Zwillingsschwester – des oben genannten – und ihren Freunden aus dem Colegio Alemán tanzen und hatte doch ziemlich viel Spaß, wenn die Klientel doch ungleich ruhiger und zurückhaltender war.

Am Samstagvormittag besuchte ich dann noch „mitad del mundo“, den Ort an dem der Äquator, der Ecuador seinen Namen gibt, vorbeiläuft. Allerdings haben sich die Erbauer, ein paar Franzmänner, um knapp 180 m verrechnet, so dass die Linie nicht ganz richtig liegt, was aber kaum einen der zahlreichen Touristen stört. Auch ich ließ von mir das obligatorische Foto mit einem Bein auf der Südhalbkugel und dem anderen auf der Nordhälfte machen. Das Monument an sich ist nicht weiter interessant, auch wenn es eine schöne Kupferweltkugel auf seiner Spitze trägt. Das interessante verbirgt sich für weitere 3 Dollar – neben den 2 Dollar Eintritt für den Park – im Inneren des Turms. Dort drin befindet sich ein Museum für Ethnologie und zeigt die unterschiedlichen Ethnischen Gruppierungen Ecuadors, erklärt ihre Traditionen sowie ihren Lebensraum. Ein Rundgang, der sich auf jeden Fall gelohnt hat, zumal von oben eine schöne Aussicht auf die beiden sich im Wappen von Ecuador befindlichen Berge hat.

Den Sonntag verbrachte ich dann mit Recherchen zu einem möglichen Studienplatz, was auch das einzige war, das man bei dem schlechten Wetter, das draußen herrschte, hatte machen können. Am Montag ging ich erst noch einmal auf Shoppingtour auf den Kunsthandwerksmarkt und kaufte einige Dinge, danach ging ich noch zur Busgesellschaft und erstand ein Ticket für den Abendbus zur Grenze.

Hatte ich mir die Zeit eigentlich gut überlegt, so dass ich keine großen Wartezeiten haben würde, lief doch alles wieder ganz anders. Denn ganze zwei Passagiere, nämlich Ich und noch ein anderer Touri hatten die Fahrt zur Grenze gebucht, so dass sie uns natürlich erst einmal eine halbe Stunde warten ließen und dann in den Bus kamen und Bescheid gaben, dass die Fahrt gestrichen sei und wir mit einem anderen Wagen unsere Reise antreten würden, der aber nicht direkt, sondern erst über ein paar Stationen zur Grenze gelangen würde.

So etwas nennt man wohl professionelle Vorausplanung. Zumindest bekamen wir Sitzplätze… Fortsetzung folgt

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Das neue Jahr beginnt in Erinnerung an das letzte mit ganz viel freier Zeit, die man freilich nutzen sollte. So wie ich heute. Nach dem Motto der frühe Vogel fängt den Wurm begann der heutige Tag früh.
Um sieben Uhr etwas klingelte der Wecker und ich zog mich etwas gegen den Willen aus dem Bett unter die Dusche. Ich frühstücke in aller Ruhe und machte mich fein, schließlich sollte es zu einem Behördengang gehen. Genauer wollte ich zur wie wir es so häufig in Deutschland despektierlich nannten Ausländeramt. Und tatsächlich hat die entsprechende Abteilung des Innenministeriums von Chile einen ähnlichen Namen: „Departamento Extranjería y Migración“. Da fühlt man sich doch gleich wohl und willkommen.
Ich fuhr also am Morgen in Richtung „Plaza de Armas“. Angekommen schaute ich noch schnell auf den Plan und begab mich dann, in der Überzeugung den Plan verstanden zu haben, ans Tageslicht. Ich lief erst in die eine Richtung, dann in die andere, sah vom weiten den Präsidentenpalast und dachte mir – jenau, nicht gut. Also machte ich kehrt und marschierte strammen Schrittes in die andere Richtung, am anderen Ende der Straße am „Mercado Central“ angekommen, erinnerte ich mich nur an meinen letzten Trip zum Einwohnermeldeamt (Registro Civil). Ich ging also abwärts in die Metrostation las den Plan, merkte mir alles und kam innerhalb von 5 Minuten beim gesuchten Department an. Ich hoch ließ mir von dem nichts wissenden Informationsmann eine Nummer in die Hand drücken, setzte mich und sah, das ich die Nummer D49 hatte und die Anzeige gerade bei A50 war. Ich stellte mich innerlich schon auf einen netten Vormittag ein. Ich hasse Ausländer – nein, ich hasse es selber einer zu sein, aber das ist auch eine Erfahrung, die man einmal gemacht haben sollte. Erst so versteht, wie es sich wirklich anfühlt fremd bzw. EIN AUSLÄNDER zu sein. Eine Gruppe, der Staaten nichts zu schenken haben, die man ohne Informationen, auf engstem Raum warten lassen kann.
Nach einer Stunde ging ich mir die Füße vertreten und ging auch mal ein Stockwerk höher und durch Zufall erblickte ich einen Stichpunkt, der mich stutzig machte: Autorisation zum Verlassen des Landes. Was anderes wollte ich doch gar nicht. Und wenige Leute. Ich holte mir eine Nummer und wartete nach knapp einer halben Stunde war ich dann an der Reihe und nach fünf Minuten hatte ich eigentlich die Versicherung, dass ich aus meinem Reisepass, meinem chilenischen Ausweis und der Karte von der policía internacional nichts weiter brauchte. Allerdings wie ich nun mal bin, war ich mir nicht sicher alles perfekt verstanden zu haben und in meiner totalen Verunsicherung, die bei solchen offiziellen Angelegenheiten stets in mir aufkommt, wartete ich noch im unteren Stockwerk. Eine halbe Stunde, fünfundvierzig Minuten, eine Stunde. Um 12:15 konnte ich mir nach der zweiten Bestätigung ganz sicher sein, dass die Klausel in meinen Visumsunterlagen zur Autorisation der Wiedereinreise nur eine Formalie war, um so Leute wie mich zu unterhalten. Wahrscheinlich finden die solche Dinge amüsant und natürlich kann niemand eine Auskunft zu solchen Themen geben. Nein das können nur die unterbesetzten Büros. Bürokratie hoch zehn. Nach Chile werde ich wohl eher nicht umsiedeln.
Danach ging es im psychisch und physisch erhitzt zurück nach Hause. Aber natürlich war es gar nicht so leicht den „Plaza de Armas“ wiederzufinden. 😉
Gegen eins war ich dann endlich wieder daheim. Und mit dem Mittag begann eigentlich der faule Teil. Gleichzeitig war es aber auch der amüsantere Teil. Ich hatte endlich Zeit mal Lebensphilosophien mit meinen Freunden auszutauschen. Und wenn man dann nicht aufpasst, gehen die Stunden nur so vorbei. Aber wozu hat man schließlich Freunde, damit man auch einfach mal man selbst sein kann. Ebenso bedeutet es auch sich einmal Zeit für den anderen zu nehmen, egal was man vielleicht geplant hatte, auch wenn es nur für Banalitäten sein sollte. Präsenz, Verständnis, Ehrlichkeit und Vertrauen sind nur einige der vielen Qualitäten, die eine gute und feste Freundschaft ausmachen. Und diese sind nicht nur für einen selbst und das eigene Leben wichtig, sondern auch für den Umgang mit anderen Menschen. Man muss zwar nicht mit jedem gut Freund sein, doch sollte man stets bedenken, das man einem anderen nie etwas antun sollte, das man für sich selbst ebenso wenig ersehnt.
Denn das macht die Gemeinschaft erst stark. Keiner sollte weniger wert sein als einem der beste Freund bzw. man selbst sich wert ist. Man muss nicht alle Menschen gern haben, aber man sollte jedem Respekt und Anstand entgegenbringen. Natürlich entspricht das nicht der Ansicht von jedem Menschen und ich bin mir auch im Klaren darüber, dass es genügend Menschen gibt, deren Ansichten nicht unbedingt menschlichen entsprechen, und die sogar für sich oder andere über Leichen gehen würden. Doch wir müssen uns dann immer überlegen, wer hat sie dazu gebracht, bestimmt sie sich selbst, und wer, wenn nicht wir können uns gegen diesen Verlauf stellen und den Kreislauf durchbrechen. Wir haben es in der Hand die Welt und die globale Gemeinschaft etwas menschlicher zu machen, dafür müssen wir nur ein bisschen weniger an uns selbst und ein bisschen mehr an unsere Umwelt denken – in dieser Zeit im zweifachen Sinne.
Wir alle haben Verantwortung für unser Handeln und wir müssen dafür Sorgen, dass dies endlich mehr Menschen begreifen, damit die Welt in Zukunft ein bisschen menschlicher wird.
Wir haben die Mittel etwas zu verändern, wir müssen nur anfangen und Schritt für Schritt wird es sich zum Positiven ändern. Ich wünsche euch ganz viel Kraft, damit auch ihr die Dinge anpacken könnt, die vor euch und uns liegen. Und denkt immer daran ihr seid nicht allein auf der Welt, jede Aktion bewirkt eine Reaktion. Passt auf euch und unsere Welt auf. Alles Gute und adíos.

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Das neue Jahr ist für mich 21 Stunden alt und ich melde mich, um einmal die Ereignisse von gestern Abend bzw. heute Morgen zusammenzufassen.
Ich war eingeladen Sylvester im Familienkreise einer der Sekretärinnen meiner Waldorfschule zu begehen.
Dieser erste Teil des Abends war sehr nett und durch zahlreiche Fragen zu meiner Person geprägt, was ich ja mittlerweile schon gewohnt bin. Wir unterhielten uns über das FSJ, Kultur und Fußball. Auch für das leibliche Wohl war im Überfluss gesorgt und ich konnte nicht oft genug dankend ablehnen.
Nach einer kleinen familiären Tanzeinlage, bei der ich mich noch zurückhielt, mich aber köstlich über die Animationskünste des Jüngsten, den ich aus der Schule kannte, amüsieren konnte.
Gegen zwölf ging es dann raus, um das Feuerwerk des Bezirk zu bestaunen. Empfand ich irgendwie als wesentlich angenehmer, als das Durcheinander das manchmal bei uns herrscht. Zwar war wahrscheinlich nicht annähernd so beeindruckend wie das in Viña del Mar, wo meine Gastfamilie Sylvester verbrachte, doch kann, glaube ich, nichts die Pyronale überbieten. Und außerdem ist der Blick über die Stadt bei Nacht schon beeindruckend genug. Nachdem ich mit meiner neuerstandenen Kamera ein paar Aufnahmen und Videos gemacht hatte, ging es weiter zur nächsten Feier.
Wusste ich zunächst worum es sich dabei handeln würde, war ich bei der Ankunft doch schon sehr erstaunt. Das Terrain für die Party befand sich auf einem Messegelände und war ungefähr so groß wie der Parkplatz vor dem Palais. Zusätzlich stand noch eine kleinere Halle als Indoortanzfläche zur Verfügung. Auch wenn es bei unserer Ankunft um halb zwei noch eher unbelebt war, strömten nach und nach immer Meer Leute auf die Party, so dass bestimmt an die tausend Personen den Jahreswechsel zusammen feierten. Darunter auch Ismael, seine Freunde Ignacio, Antonio, sein Cousin und ich … 😀 Für den stattlichen Eintritt von 23,40 € gab es aber auch neben jeder Menge Menschen, alkoholische Getränke und Softdrinks umsonst, sowie Livemusik. Reggaetón live, Elektro und Achtzigermix non-stop… Und mit jeder Minute wurde es eigentlich besser und lustiger, auch wenn die vergeblichen Versuche Tanzpartnerinnen zu finden, etwas nervten. Aber auch so hatten wir reichlich Spaß… Es ist einfach witzig zu sinnloser Partymucke einfach sich gehen zu lassen – zumindest bis zu einem gewissen Punkt … 😉
So tanzten, tranken und hatten wir Spaß bis zum bitteren Ende. Als es langsam gegen sechs hell wurde leerte es sich etwas, aber man feierte noch weiter bis dann um sieben endgültig Schluss war und die Versuche von Antonio umsonst waren noch etwas zum Trinken zu bekommen. Einfach lustig… Als wir uns dann alle wiedergefunden hatten bewegten wir uns gegen halb acht zum Ausgang und wurden dann Zeugen eines eben so sinnlosen wie amüsanten Streits zwischen unzurechnungsfähigen Partygästen. Sich mit dem Gürtel schlagen bis es blutet, tja so was erlebt man nicht alle Tage, aber wofür gibt es denn Ordner, obgleich auch die nach einer langen Nacht sehr leicht reizbar waren… Ist ihnen wahrscheinlich auch nicht übel zu nehmen. Wir saßen noch knapp ne Stunde sinnlos vor den Toren rum, ruhten und betrachteten die herausströmenden Massen, bis wir dann aufbrachen, um unserem Pick-Up-Service entgegen zu gehen.
Abgeholt wurden wir anscheinend von einer Cousine, zu der wir dann auch nach Hause fuhren und wo anscheinend eine Ruhepause geplant war. Ich war jedoch noch nicht wirklich müde, war aber auch schon so ausgenüchtert, dass ich mich nicht wirklich hier ausruhen wollte. So brach ich nach einem kurzen Gespräch mit “einem anderen Cousin” auf. Ich fuhr mit Bus und U-Bahn nach Hause.
So sollte Transantiago immer funktionieren: schnell, unkompliziert und direkt. Um zehn Uhr war ich dann daheim, aß etwas, goss die Blumen und legte mich schlafen. Zwei Stunden später stand ich dann wieder auf und begann von neuem. Essen, Wäsche waschen, chatten, Reggaetón hören :D, etc. pp.
Insgesamt ein sehr schöner, interessanter und superdupiklasse Start in das neue Jahr. Jetzt freue ich mich auf meine Reise nach Peru, Bolivien und Ekuador und auf kommende Ereignisse. Euch wünsche ich nochmals alles Gute, kommt gesund und munter ins neue Jahr 2008.
¡Adíos amigos…!

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Nach einer Woche Abstinenz möchte ich euch zum Jahresausklang noch einmal mit einem Eintrag beglücken, den ich eigentlich auch schon viel früher geplant hatte, aber durch ständige Überlegungen immer wieder verworfen wurde.
Es brechen die letzten Stunden des alten Jahres an – für mich noch ein paar mehr als für alle jenseits des Atlantiks und einige haben den Jahreswechsel auch schon hinter sich… Nun kann man sich fragen, was bleibt oder was kommt, vielleicht bringt ein Blick zurück und ein weiterer nach vorn Licht ins Dunkel.
Das Jahr 2007 – wie es richtig in Klausuren heißt 😀 – begann spannend und arbeitsreich mit den Vorbereitungen auf die letzten Monate Schulzeit. Nach 14 Jahren – einschließlich des Vorschuljahres – stand nun die letzte Hürde mit der Abiturprüfung bevor. Und wenn man sich nicht an die zahlreichen Hausaufgaben und Referate erinnert, dann verging diese Zeit eigentlich wie im Flug. Einzig vielleicht die Arbeit für die fünfte Prüfung fällt dabei ein bisschen aus dem Rahmen, auch wenn es letztlich eigentlich mehr Spaß gemacht hat als anstrengend war. Neben einigen Prüfungen war 2007 auch das Jahr der freien Zeit, des Reisens und der Feiern. Letzteres vor allem natürlich durch die zahlreichen “Events” rund um das Abschlussjahr bedingt.
In den Osterferien reiste ich aber auch nach einigen Jahren Pause wieder einmal nach Dänemark. Auch wenn es nur über Ostern war, war es doch schön es nach all den Sommern, die ich dort verbracht hatte, wieder zu sehen. Schließlich kenne ich bis jetzt noch keinen anderen Ort, an dem zwei Meere so nah beieinander liegen, dass man sehen kann, wie die Sonne im Meer auf- und wieder untergeht. Zudem ist die Natur einfach unglaublich schön und das Meer weckt Sehnsüchte.
Andere Reisen, wie die Jahrgangsfahrt nach Callela hatten schon andere Schwerpunkte. Trotz all dem drum herum und natürlich auch dem ganzen gemeinschaftlichen Touch, war es doch auch eine Reise, auf der man etwas anderes einmal sehen konnte. Wenn ein bisschen mehr Zeit hat als einen Tag ist Barcelona auch bestimmt hübscher und ereignisreicher als das, was sich mir bot. Der Strand und das Meer machten es aber einmal mehr um einiges angenehmer und man genoss die Tage unter Sonne.
Wieder zurück in Berlin standen die Abschlussfeiern an, die einmal mehr das typische Bild meiner Schulzeit widerspiegelten. Aber nach alldem großen Zirkus folgte eine Zeit, die viel prägender war und schöner als die Jahre zuvor.
Zum einen lernte ich aufs Neue meine Stadt kennen, was teils dem mexikanischen Besuch mehr aber noch der vielen Zeit mit Freunden zu zurechnen ist, zum anderen fand man in dieser freien Zeit auch ein bisschen zu sich selbst.
Wer Berlin nicht kennt, der hat die Welt verpennt. So oder so ähnlich lautet ein Sprichwort – glaube ich zumindest … 😉 Auch für mich gibt es noch tausende von Ecken, die ich von den knapp 892 Quadratkilometern noch nicht gesehen habe. Viele neue jedoch habe ich in diesen Sommertagen kennen gelernt. Schließlich hatte man sehr viel Zeit. Im Verlauf der Zeit wurde mir auch klar wie wichtig mir eigentlich einige Menschen geworden sind. So verging auch die freie Zeit wie Flug und hatte ich auch noch einige Zeit Bange, was danach kommen würde, tat ich doch gut daran Ruhe zu bewahren und mich in Geduld zu üben. Irgendwann stand dann auch das Ende der Ferien an, meine kleine Schwester war schon in Richtung der Vereinigten Staaten abgeflogen und ich konnte auch endliche davon Kenntnis nehmen, dass meine letzten Wochen in Deutschland eingeläutet waren.
Nach einem Jahr Bemühungen sollte es nach Chile gehen. Zuvor stand noch ein Seminar über zwei Wochen an.
Letzteres war so neben der Zeit mit Freunden und Kollegen aus der Schule, die angenehmste Zeit des Jahres. In diesen zwei Wochen wurde für mich die Arbeit von 11 Monaten endlich honoriert. Man traf Gleichgesinnte, nette Menschen und Freunde. Es war eine tolle Zeit, in der man sich austauschte über Ziele und das kommende FSJ, aber auch einiges lernte nicht zuletzt auch über sich selbst.
Die letzten drei Wochen danach waren dann umso schwerer. Die Heimat für ein Jahr zu verlassen, wog halt doch schwerer als ich vorher angenommen hatte. Nicht zuletzt durch Zuspruch und eine schöne Abschlussfete wusste ich, dass ich auch nach einem Jahr noch nicht ganz vergessen haben werde, wo ich herkomme.
Und das half mir auch in der Anfangszeit zurecht zu kommen und über die ersten Eingewöhnungsschwierigkeiten in der Gastfamilie und der Arbeitsstelle. Nun sind schon über drei Monate vergangen, ich finde mich halbwegs zurecht, auch wenn ich noch nicht ganz zufrieden bin, aber schließlich liegen ja auch noch acht Monate vor mir. Freilich kann es nach den vielen Missgeschicken im Jahr 2007, auch nur besser werden – ich sag nur zwei Reifenschäden am Fahrrad innerhalb von drei Wochen und das in den unmöglichsten Situationen ?! – und daher freue ich mich jetzt schon auf das kommende Jahr 2008. Ich wünsche allen, die mir die Treue gehalten haben, aber auch allen anderen einen guten Rutsch sowie ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2008.
Möge die Macht mit euch sein. ¡Adíos amigos, colegas, compañeros y mi querida familia!

                ¡FELIZ NUEVO AÑO!

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¡Hola Alemania!
Die Wochen vergehen und bald ist mein zweiter Monat herum und erfüllt fühle ich mich nicht gerade. Alles ist zwar schön und gut, aber das war es auch. Würde man mein derzeitiges Leben in einen Quellcode übersetzen, dann sähe der nicht viel anders aus als der meines bisherigen. Abenteuer, neue Erfahrungen, besonderer Reiz sind Fehlanzeige, stattdessen ein standardisierter Alltag mit immer gleichen Abläufen. Wäre der da nicht die andere Sprache, könnte sich dieses Leben auch gut in Deutschland zutragen. Irgendwo zwischen Kiel und Garmisch…
Leider, muss man sagen, entspricht das dem jetzigen Zustand und ist keineswegs übertrieben. Auch wenn die Menschen lieb und nett sind, hat man doch nicht wirklich das Gefühl dazuzugehören. Angefangen von der Schule, in der ich jetzt zwar vermehrt versuche meinen Alltag selbst zu gestalten, aber so sehr ich mich auch bemühe und sicher Arbeiten verrichte, die notwendig sind, fühle ich mich doch nicht wirklich gebraucht, denn wie ich an meinem zweiten ersten Tag gemerkt habe, war meine Abwesenheit nicht allzu einschneidend. Kein Supergau und nichts…
Und das kann ich gar nicht leiden. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es mit Herz, und stellt sich die Situation dann so dar, dass meine Arbeit redundant ist, kann ich mich nur schlecht identifizieren. Ich sehe ein, dass ein funktionierendes System natürlich nicht zwingend eine weitere Betriebseinheit braucht, doch bin ich nun einmal da und ich möchte nicht nur Aushilfe sein. Zur Generation-Praktikum zähle ich mich nun nicht. Anders als viele wachse ich nicht an der Arbeit, sondern an dem Vertrauen, das in mich gesetzt wird. Mag es auch noch so abwegig sein, arbeite ich doch effizienter und besser, wenn mir die Menschen gleichwertig gegenübertreten. Dass diese Art häufig schwer mit den Anforderungen des Alltags kompatibel ist, habe ich schon oft genug gemerkt und es fällt gerade jetzt wieder auf mich zurück. Letztlich liegt es wieder an mir sich zu ändern, denn ich werde wohl keineswegs das System ändern können.
Positiv entwickelt sich hingegen das Verhältnis zu meine Gastmutter, auf deren Lebensweise und Verhalten ich bin immer besser einstellen kann. Bei uns liegt es wohl im Großen und Ganzen an der Kommunikation, denn im Gegensatz zu meinem Gastvater ist ihre Antizipation, was die Überbrückung der Sprachbarriere betrifft, nicht so ausgeprägt. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich gepflegte Sprachkultur der Bildersprache vorziehe. Aber das lässt sich ganz gut meistern. Schließlich muss ich nun nicht mehr unter Mangel leiden und kann mich selbst versorgen, wenn ich will. Trotzdem schaffen wir es immer besser Konversationen zu führen und man kommt schließlich immer auf einen Nenner.
Daher werde ich am Wochenende ‚mal versuchen die Fotos aus meinen ersten Tagen zu posten.
Aus meinem sonst zwar auch nicht brisanten Privatleben gibt es auch jetzt noch nichts weiter zu berichten. Gleichaltrige sind immer noch Mangelware und es sieht auch nicht danach aus als würde ich bald den großen Q landen. Nah vielleicht bleibt ihr mir wenigstens treu. Ich wünsch euch alles Gute, bleibt sauber 😉 und bis dann. ¡Adíos!

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¡Hola camaradas!
Schon wieder geht eine Woche und ein Wochenende zu Ende. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich letzte Woche am selben Platz saß und über einem Artikel brütete, der mein Wochenendwerk darstellen sollte. Nun gut, ich habe mich wieder eingefunden, um euch einmal mehr Einblick in die Gedankenwelt meines “aufregenden” und zeitweise “abwechslungsreichen” Lebens zu geben.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es im Eintrag vom Donnerstag erwähnt habe, doch stand am vergangenen Freitag ein Benefiz-Veranstaltung zugunsten einer Familie mit eingeschränkten finanziellen Mitteln und eines Jungen, der infolge eines Herzproblems momentan im Koma liegt, statt. Geladen hatte der Elternverein der Waldorfschule zum “festival de musica”. Nachdem ich am Freitagmorgen meinen letzten Tag in der Schule gehabt hatte und mich danach bei allen freundliche verabschiedete und bedankte, verbrachte ich den restlichen Tag mit meiner Gastmutter in der Schule, um den festlichen Abend vorzubereiten. Es mussten Tische und Stühle aufgestellt , Tischdekorationen präpariert und schwere Tasche mit allerlei Essen hin- und hergetragen werden. Erst gegen kurz vor sieben ging es dann noch einmal kurz zum Frischmachen nach Hause. In Windeseile Haare und Körper gewaschen, umgezogen und wieder los. Auf einem kleinem Zwischenstopp holten wir dann noch Instantfruchtsaft ab und als wir dann ankamen, glänzte alles schon in der Turnhalle. Und ab diesem Moment begann eigentlich ein Abend, den ich mir nicht ganz so vorgestellt hatte. Natürlich lag, dass zum einen an meiner eingeschränkten Logik, so dass ich an einen Abend gedacht hatte, bei dem man sich unterhält, aber die hungrigen Mägen und durstigen Kehlen der Besucher mussten bedient werden. Daher war nun mein Dekorationstalent gefragt und allerlei Platten , Spieße und Kuchen mussten auf kleine Teller verteilt werden. Also verteilte ich Käsewürfel und Mohrrübchen auf Holztafeln, fixierte Früchte auf Spießen und legte kleine Brownies auf Plastikteller. So ging das dann die ersten Stunden. Nebenbei wurde ich zum Abwaschen von Gläsern und Plastikbechern (!) in die Küche geschickt. Ja, richtig, was für ein Schwachsinn! Also entweder kauft man genügend Plastikbecher, oder wenn man tatsächlich umweltfreundlich sein will, sagt man doch gleich, dass die Becher wiederverwendbar sind, denn dann spart man auch das Abwaschwasser. Aber freundlich wie ich nun mal bin, tat ich das mir Aufgetragene und auch wenn ich die offensichtliche Fehlkalkulation anmerkte, wurde meine Idee nicht wirklich ernst genommen. So wusch ich fleißig ab und verpasste das meiste Bühnenprogramm, obgleich es mich auch nicht großartig interessierte. Zwischendurch fand ich auch immer noch ein bisschen Zeit zu naschen. Aber an alle, die jetzt den Finger gehoben haben, ich habe im Anschluss eine großzügige Spende dem Topf zukommen lassen.
Letztlich fand ich es aber doch irgendwie schon merkwürdig und ein bisschen verfehlt, dass man den Menschen immer etwas bieten muss, damit sie ein bisschen Geld für bedürftige Mitmenschen lockermachen. Wie ich aber schon so häufig feststellen musste, ist man sich, wenn es um das liebe Geld geht sich nie grün. Das fängt beim Staat an, der von Steuern Waffen kauft, anstatt in seinem Volk Bildung zu ermöglichen, lässt sich über die Kirche fortführen, die weiß ich was mit ihren Steuern anfängt, jedenfalls nicht in eine Initiative steckt, die die Religion den Menschen näher bringt und endet bei jedem Individuum selbst, dem seine eigene Existenz stets am Wichtigsten ist und das dafür über Leichen geht, um am Ende allein zu sterben. Wenn das, das Streben nach Glück ist, bezweifle ich, dass die Welt jemals in Einklang leben wird.
Gestern schlief ich über der ganzen Arbeit vom Vortag erst einmal bis neun, dann kam nämlich der Elektriker. War doch nachts zuvor, während die Nanny mit den Kindern zu Hause wachte, das Licht ausgefallen. Es hatte anscheinend einen so starken Kurzschluss gegeben, dass die Sicherung nun ausgetauscht werden musste. Also stieg ich dann aus dem Bett, als ich durch die Tür gefragt wurde, ob sie mal eben mein Zimmer inspizieren könnten. Danach entwickelte sich der Tag recht langsam. Vormittags wurschtelte der Elektriker Kabel auseinander und wieder zusammen, währenddessen frühstückte ich und las Zeitung. Als das Internet dann wieder funktionierte, informierte ich mich ein bisschen mehr über das wirklich wichtige in der Welt, denn hier bestehen die Weltnachrichten in der Zeitung zum Großteil aus Nachrichten aus Südamerika – eine große Welt ist das . Ich durchforstete also allerhand Internetnachrichten, chattete und schrieb Mails, bis dann auf einmal ganz plötzlich meine lieben Gastgeschwister ins Zimmer stürmten und mich belagerten. Sofort und auf der Stelle sollte ich natrülich mitkommen, denn wir sollten jetzt nach Limache fahren. Wer sich jetzt fragt, was Limache ist, der stellt sich diese Frage nicht ganz zu unrecht. Limache ist eine kleine Stadt ca. zwei Stunden nordwestlich von Santiago. Man fährt über allerlei Bergpässe im in Richtung Küste und kommt schließlich vielleicht daran vorbei. Ich war natürlich nicht ganz uninformiert über unseren kleinen Trip dorthin, doch so kam es mal wieder ganz ungeplant in den Tag hinein.
Wir fuhren also gegen halb Zwei zu Hause los nach Limache. Nachdem wir noch einen Zwischenstopp im Supermarkt gemacht hatten und die Nanny bei der Mutter meiner Gastmutter abgeliefert hatten, ging es dann los. Bis auf die Autofahrten war der Trip eigentlich ganz angenehm. Ich durfte nicht fahren. Ich sag nur Fernlicht auf der Autobahn? Oder im dritten Gang der Berg hinab? Mit 50 km/h in Kurve und dann die andere Spur schneiden? Nun ja, aber da sie mir wenigstens für meine Art, wie ich meine Ratschläge geäußert habe, dankbar war, bin ich mal ganz leise. Der Geburtstag war dagegen um einige Spannung ärmer. Ich unterhielt mich ein bisschen mit dem Gastgeber und einem Vater aus dem Colegio, der auch zu Besuch war, und blätterte ein bisschen in den Architekturbüchern. Es wurde auch für das Wohlbefinden gesorgt mit Empanadas und Salat, sowie Kaffee, Kuchen und frischen Erdbeeren. Allerdings genoss ich das Essen eher drinnen, da die Sonne in der Mittagszeit doch ziemlich stark vom Himmel brannte. Ich habe mir nämlich noch keine Sonnencreme besorgt und nachdem ich nun gelesen habe, dass zwar für alle Hautkrebsvorsorge nun von der Kasse übernommen wird, will ich aber doch nichts riskieren. Da bleib ich lieber erst einmal schwach gebräunt.
Heute, dem heiligen Sonntag, wurde ich dann wieder einmal von meinen netten Gastgeschwistern geweckt bzw. von deren “herrlichem” Singsang, der [in diesem Moment] eher den Glocken Posaunen von Jericho ähnelte. Darauf folgten Frühstück und das Lesen der Zeitung. Danach machte ich mich ein bisschen nützlich beim Wäsche waschen. Letztlich landete ich dann wieder vor dem PC chattete und das übliche Prozedere. Und auf der Suche nach meiner kreativen Ader versuchte ich ein bisschen den Sinn für alles zu finden. Es macht Spaß im Moment und ich hoffe, dass es auch in Zukunft vielleicht noch mehr Spaß machen wird. Wenn dann schließlich alles zueinander findet, wird das schon werden. Also bleib ich weiter immer ehrlich und freundlich, und wünsche euch einen schönen Wochenanfang und alles Gute. ¡Adíos!

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¡Hola y besos!
Ein schöner und abwechslungereicher Tag geht für mich zu Ende und deshalb beschenke ich euch mit einem Beitrag. Nein, nicht nur deshalb, aber wenn man gute Stimmung hat, fällt es einem doch gleich viel leichter passende Worte zu finden.
Beginnen werde ich mit einer kleinen Repitition über den gestrigen Tag, denn gestern war ich noch nicht ganz „ohne (finanzielle) Sorge“. Wie am Dienstag bereits verkündet, stand am Mittwochnachmittag eine Exkursion zum Präsidentenpalast an, die ich liebend gern in Anspruch nahm. Nach einem mehr und weniger anstrengenden Schultag – zuhören und wiederholen, ist immer anstregend – trafen wir uns mit Fernando vor der Schule. Als wir alle komplett waren, ging es mit der Metro in Richtung Universidad de Chile. Dort, eine Station vor „La Moneda“, stiegen wir aus und befanden uns an der Calle „Nueva York“, in der, wie ich finde, passender Weise das kommerzielle Zentrum mit Börse und verschiedenen Handelskammern seinen Sitz hat. Dafür hatte es sich schon allemal gelohnt, mitzukommen, war ich doch zuvor noch nie hier gewesen. Nach einer kleinen Einführung in die Umgebung und deren Gebäude gingen wir die als Fußgängerzone ausgebaute Straße hinunter in Richtung Börse. In dieser begann der erste Teil der Exkursion. Fernando ermöglichte uns einen kleinen Einblick in das Gebäude und führte uns auf das „Parkett“ – also den Handelsraum mit Anzeigetafel. Wir sprachen ein wenig über die Wirtschaft Chiles und seine Stellung in der Weltgemeinschaft.
Im Anschluss durch die Fungängerzone zum Mittagessen. Es gab Empanadas in einem wohl, wie Fernando versicherte, stadtbekannten und beliebten Schnellrestaurant, das genauso hieß: „El Rápido“.
Nachdem dann alle sich gestärkt hatten, folgte die vermeintliche Hauptattraktion. Vermeintlich bedeutet dabei einerseits, dass ich das Gebäude schon zweimal besichtigt hatte bzw. andererseits, dass man eigentlich nicht ohne Voranmeldung das Gebäude besichtigen kann, sondern lediglich die zwei Innenhöfe. Am Plaza de Armas hielten wir kurz inne zu einer komprimierten Politik-/Geschichtsminute – mir nicht ganz unbekannt. Aber es blieb auch bei einem kurzen Überblick über Geschichte des Platzes seiner Gebäude und politischen Würdenträger, da die Sonne nur so vom Himmel brannte. Die für mich vorerst vorletzte Station an diesem Tag war dann die Besichtigung der bereits bekannten Innenhöfe. Außer ein paar Statuen und Orangenbäumen gibt es auch nicht viel zu sehen. Man sprach noch ein bisschen über die aktuelle Regierung ihr Programm und die mögliche Zukunft in Chile, bevor man die Höfe wieder verließ. Vor der Palastfreiheit stoppte die Gruppe erneut, um noch einmal ein bisschen in die politische Materie einzutauchen und über gegenwärtige und zukünftige Gesellschaftspolitik zu „philosophieren“. Der darauf folgenden Führung durch das im Souterrain gelegene Kulturzentrum entzog ich mich, um noch pünktlich nach Hause zu kommen, da mein Gastvater an diesem Nachmittag nach São Paulo flog, zu einem Kongress über anthroposophische Medizin.
Ich verabschiedete mich und sprintete zur Metro, obgleich ich ziemlich viel Zeit hatte. Pünktlich um Viertel vor Fünf kam ich in La Reina an. Aber wie so häufig war noch niemand fertig und es dauerte noch bis um halb Sechs bis alle zur Abfahrt bereit waren. Um zum Flughafen zu gelangen hat man anscheinend zwei Optionen – zumindest wenn man im Westen wohnt. Die eine ist die Stadt einmal auf dem „Ring“ zu umfahren oder sich durch die verkehrsreiche Stadt zu manövrieren. Fragt mich nicht, wieso. Am Flughafen versuchte ich dann Anzeichen dafür zu finden, dass er von meinen „amerikanischen Freunden“ kontrolliert wird, wie es an diesem Vormittag in meinem Kurs zu Sprache kam. Allerdings war das einzige, was ich entdecken konnte die „Cateringfirma“ oder wie auch immer der Fachterminus für Flugzeugessenlieferanten ist – wahrscheinlich fällt das unter Facilitymanagement.
Ansonsten war der Ausflug recht langweilig, da man auf diesem Airport darauf verzichtet hat, Aeromanen – so nenne ich das ‚mal – auf ihre Kosten kommen zu lassen. Kurz gesagt, man sieht nichts. Amüsantes Highlight war dann für mich nur der von meinem kleinen Gastbruder begangene und im Nachhinein bestimmte vermaledeite Diebstahl einer kleinen Sache von einem Souvenierstand. Was auch immer es war, war er doch so ehrlich und erzählte es seiner Mutter – vielleicht hat ihn auch seine Schwester wieder verpetzt, so genau hab‘ ich das nicht mitbekommen 😀 …
Zumindest stiefelte Pedro dann mit ihm zum Stand und er musste die Sache zurückgeben.
(*Btw.: Das ist tatsächlich manchmal ganz schön krass, wie sich meine Gastgeschwister gegenseitig verpetzen, nur damit der andere es nicht vermeintlich besser hat. Man soll mich eines besseren belehren, aber ich glaube so ging es bei mir nicht zu.)
Eine herzliche Umarmung zum Schluss und wir entließen Papá und Gastvater, zum bestimmt schon ersehnten Flug. Als ich dann auf dem Rückweg zum Auto fragte, ob wir vielleicht an einer „Scotiabank“ vorbeifahren könnten, stieß ich mal wieder auf eine Absage bzw. auf die Vertröstung, die ich zum Glück in meinem Leben aktuell nicht anbringe: „Morgen“. Ich konnte es ja irgendwo verstehen, den natürlich ist es anstrengend mit zwei kleinen Kindern, aber, dass das immer als Ausrede herhält, ist irgendwie bezeichnend. Einige arbeiten sich von morgens bis abends den A**** wund und andere beschäftigen sich in der gleichen Zeit mit nunja „Hausarbeit“. Also ich kann nur wieder meine Mamá vorschieben und sagen, dass sie es neben der Arbeit geschafft, drei Kinder großzuziehen und einen Haushalt weitest gehend zu schmeißen. Aber das ist eine Charakter- und Mentalitätsfrage, von der ich jetzt nicht in eine Gesellschaftsfrage übergehe 😉 , denn es gibt schließlich nicht nur „schwarze Schafe“.
Die zweite witzige Sache war dann, dass sich die Mutter tatsächlich von dem Zwischenruf ihres unmündigen Sohns beeinflussen ließ und die falsche Ausfahrt nahmen und wir auf diese Weise eine kleine Stadtrundfahrt machten. Für mich nicht weiterschlimm, fahr ich doch gerne durch die Gegend, war es für sie doch merklich Stress pur. Aber ich versuchte die Stimmung mit ein bisschen Humor aufzulockern, was aber nichts daran ändern konnte, dass wir in den abendlichen Pendlerverkehr auf dem Weg nach Norden gerieten. Gefühlt brauchten wir nicht unbedingt länger, lediglich der stockende Vekehr und die angespannte Fahrweise meiner Gastmutter waren etwas nervendaufreibend. Schicksalhafter Weise kamen wir dann auch noch an einer Scotiabank vorbei, doch passend zu meinem Werdegang, war es lediglich ein Automat für Visa, also hieß es ein weiteres Mal warten. Ich ließ dem von der Sonne geschundenen Rasen noch etwas Wasser zukommen und machte mich in mein Zimmer – Hausaufgaben und Schlaf.

Heute stand dann in der Früh die Konsultation einer Bank an. Also machte ich mich gegen 8:30 auf nach Providencia. Eine Station vor meiner eigentlichen Endstation begab ich mich nach oben. An der Bankinformation fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach der Funktion der Automaten, obgleich der nette Herr auch keine wirklich Auskunft geben konnte, was vielleicht auch an meiner unpräzisen Frage lag. Zumindest stand er gleich auf und begleitete mich zum Automaten. Und tatsächlich ich bekam Geld. ¡FELIZ!
Mit reichlich Zeit im Rücken – wie ich das gewohnt bin 😉 – machte ich mich auf zur Schule, setzte mich noch kurz in den Park, aber gesellte mich schließlich zu anderen bereits vor mir angekommenden Schülern. Und so begann einer neuer Schultag. Bei Youri die nun bereits übliche anfängliche Diskussionsrunde, anschließend eine kleine Einführung in das nächste Nivel und dann Pause. In dieser unterhielt ich mich sehr nett mit einem Australier und holte mir meine noch nicht zu Ende korrigierte Hausaufgabe ab – wie war das mit der Arbeitsmoral in der Gesellschaft ?! Nein, die sind hier alle total nett, vielleicht zu nett.
Den zweiten Block hatten wir heute wieder bei Natalia – btw. einer sehr netten und umgänglichen Professorin 😉 . Aber wir saßen nur kurz in der Runde zusammen, um danach dann gleich auf den nahe gelegenen Markt zu gehen. Bei einem sehr netten und humorvollen Händler, dem wir allerlei Fragen stellen durften, probierten wir viele verschiedene Früchte und lernten noch etwas. So spazierten wir eine Stunde über den kleinen Markt, kauften ein bisschen Obst und unterhielten uns auf Spanisch. Die Zeit schwand dahin und war wie im Flug vorbei. Ich schloss mich dann noch meinen Kurstmitgliedern an und wir gingen in ein nahe gelegenes Restaurant. Für ein bisschen weniger als vier Euro gab es dann ein Mittag mit Suppe, Hauptgang, Nachspeise und Getränk. Wir unterhielten uns über Chile und unsere Heimatländer und verabschiedeten uns im Anschluss bis zum nächsten Tag.
Meinen frühen Nachmittag verbrachte ich mit dem Hören von Musik und las die Nachrichten, in denen ich auch lesen musste, dass die letzten Tage einer Indentifikationfigur beim von mir gelesenen SPIEGEL angebrochen sind. Stefan Aust wird wohl in Zukunft nicht mehr für das Magazin des SPIEGEL – Verlags arbeiten. Sein bis zum Ende des kommenden Jahres geltender Vertrag wurde nicht verlängert. Ich möchte mich jetzt nicht dazu aufschwingen zu sagen, ich würde seine Handschrift im SPIEGEL erkennen, doch ist meine Meinung durchaus positiv und achtungsvoll gegenüber seiner Arbeit. Von im geführte Interviews habe ich immer gern gelesen und von ihm ausgearbeitete Reportagen waren stets nach meinem Geschmack. Seine journalistische Arbeit erschien mir objektiv und am Thema orientiert korrekt, keineswegs wie nun in einigen Artikeln berichtet von seiner Meinung dominiert. Ich kann nur hoffen, dass der von der Mitarbeiter KG geforderte neue Entwicklungsschub mit einem neuen Chefredakteur nicht in einem Disaster aller „Stern“ endet, oder wie auch immer die anderen Magazine auch heißen mögen, die versucht haben, ihr Konzept zu ändern. Ich glaube auf diese Weise, sollte man keinen so ehrenwerten Mann des deutschen Journalismus behandeln. Aber ich bin ja auch im Eklat um das „Nazometer“ einmal mehr anderer Meinung als die Mehrheit der Deutschen. Aber das sei nur am Rande bemerkt. Schließlich gehört freie Meinungsäußerung doch zu unseren Grundrechten, oder etwa nicht?
Während man in Deutschland immer mit zweierlei Maß misst, pikieren sich andere Länder über unsere Kleinlichkeit und äußern sich ungeschönt zu deutschen Tabuthemen. So funktioniert heute die Welt.
Am späteren Nachmittag funktionierte meine Welt dann, wie ich sie mir vorstelle „fast“ perfekt 😉 . Wir kauften ein und ich konnte mir endlich von eigenem Geld Wasser und das vorerst Nötigste leisten. Glücklich versorgt kehrte ich zurück, aß Abendbrot mit meiner „Familie“, unterhielt mich und widmete mich dann euch, meinen werten Lesern. Ich bedanke mich hiermit für eure Treue und alle bisherigen Kommentare, setzt bitte keine Lesergemeinschaft zusammen und wählt mich ab 😉 . Ich wünsche euch einen schönen Freitag und auf ein gutes Wochenende. ¡Adíos!

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